Energieausweis günstig bekommen: Schornsteinfeger oder Web-Service?

Veröffentlicht am: 20. Mai 2025
Letztes Update: 8. Mai 2025
Team Immobilienwerker
Autor: Team Immobilienwerker

Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das die Energieeffizienz von Immobilien dokumentiert und seit Einführung des Gebäudeenergiegesetzes bei Verkauf oder Vermietung gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Kosten für einen Energieausweis variieren je nach Art des Ausweises, Größe des Gebäudes und dem Anbieter – vom Schornsteinfeger über den Energieberater bis hin zu Online-Anbietern.

Viele Immobilieneigentümer stehen vor der Frage, ob sie einen Verbrauchsausweis oder einen Bedarfsausweis benötigen und welche Option kostengünstiger ist. Während der Verbrauchsausweis auf den tatsächlichen Energieverbrauchsdaten der letzten drei Jahre basiert, wird beim aufwendigeren Bedarfsausweis der theoretische Energiebedarf anhand baulicher Gegebenheiten berechnet – was sich auch in den Kosten widerspiegelt.

factDas Wichtigste auf einen Blick

  • Verbrauchsausweis kostet zwischen 50-250€, während ein Bedarfsausweis 100-600€ kostet, abhängig von Gebäudegröße und Wohneinheiten.
  • Gebäude mit Baujahr vor 1977 benötigen verpflichtend einen Bedarfsausweis, der aufwändiger zu erstellen ist und eine detaillierte Energiebilanz erfordert.
  • Bei Vermietung, Verkauf und Neubau besteht eine gesetzliche Pflicht zur Vorlage eines Energieausweises gemäß Gebäudeenergiegesetz.
  • Energieausweise können von Schornsteinfegern oder qualifizierten Energieberatern ausgestellt werden, wobei Online-Varianten günstiger sind als Vor-Ort-Begehungen.
  • Die Kosten für den Energieausweis sind als Werbungskosten steuerlich absetzbar, wobei Billigangebote unter 50€ oft unseriös sind.

Was kostet ein Energieausweis?

Die Kosten für einen Energieausweis variieren je nach Art, Gebäudegröße und Ausstellungsweg erheblich. Grundsätzlich gibt zwei Arten von Energieausweisen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Die Preisunterschiede sind beachtlich – während der Verbrauchsausweis deutlich günstiger ist, fallen beim Bedarfsausweis durch den höheren Aufwand merklich höhere Kosten an. Wer ein Haus oder eine Wohnung verkaufen oder vermieten möchte, benötigt einen Energieausweis. Aber was kostet ein Energieausweis eigentlich genau? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir uns jetzt näher anschauen.

Kosten für Verbrauchsausweis

Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Er ist die kostengünstigere Variante unter den zwei Arten von Energieausweisen. Beim Verbrauchsausweis liegen die Kosten zwischen 50€ und 250€, abhängig von mehreren Faktoren. Für ein typisches Einfamilienhaus zahlen Sie etwa 50-100€. Bei größeren Mehrfamilienhäusern können die Kosten für einen Verbrauchsausweis bis zu 250€ betragen. Der Verbrauchsausweis handelt es sich um eine reine Dokumentation des bisherigen Energieverbrauchs – deshalb ist er auch preisgünstiger als sein aufwendigeres Pendant. Der Verbrauchsausweis basiert auf den Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre und gibt Aufschluss über das tatsächliche Nutzerverhalten. Wenn Ihre Immobilie nach 1977 gebaut oder umfassend saniert wurde, ist dieser Ausweis in der Regel ausreichend und spart bares Geld.

Kosten für Bedarfsausweis

Der Bedarfsausweis ist deutlich aufwendiger und kostet entsprechend mehr. Beim Bedarfsausweis wird der theoretische Energiebedarf des Gebäudes berechnet. Die Kosten für den Bedarfsausweis bewegen sich typischerweise zwischen 100€ und 600€. Interessant ist die Preisspanne je nach Ausstellungsart:

  • Online erstellte Bedarfsausweise: ab etwa 100€
  • Bedarfsausweise mit Vor-Ort-Besichtigung: zwischen 300€ und 500€

Die Kosten für die Ausstellung eines Bedarfsausweises hängen stark davon ab, ob eine persönliche Begehung erfolgt. Beim Bedarfsausweis muss der Energieberater verschiedene bauliche Details wie Wärmeschutz, Heizungsanlage und weitere energetische Eigenschaften berücksichtigen. Das macht ihn teurer, aber auch aussagekräftiger als den Verbrauchsausweis. Kostet ein Bedarfsausweis zu viel? Nicht unbedingt, wenn man bedenkt, dass er auch als Grundlage für Sanierungsempfehlungen dienen kann, die langfristig Energiekosten senken.

Kostenunterschiede zwischen Wohn- und Nichtwohngebäuden

Die Kosten sowie die Anforderungen unterscheiden sich je nach Gebäudeart erheblich. Bei Wohngebäuden orientieren sich die Preise an der Anzahl der Wohneinheiten und der Größe. Die Kosten für den Energieausweis bei Nichtwohngebäuden wie Büros oder Gewerbeimmobilien beginnen bei etwa 80€ für einen Verbrauchsausweis. Für Mischgebäude, die sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen enthalten, ist die Regelung besonders: Hier werden zwei separate Energieausweise benötigt – einer für den Wohnbereich und einer für den Gewerbebereich. Das treibt die Gesamtkosten natürlich in die Höhe. Bei größeren Nichtwohngebäuden können die Preise für einen Bedarfsausweis sogar im vierstelligen Bereich liegen. Die komplexeren Anforderungen bei gewerblich genutzten Immobilien rechtfertigen diese höheren Kosten.

Verbrauchs- oder Bedarfsausweis: Welchen benötigen Sie?

Die Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis ist nicht immer frei. In manchen Fällen schreibt der Gesetzgeber einen bestimmten Ausweis vor. Dennoch bleibt in vielen Situationen die Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis. Diese Entscheidung sollte wohlüberlegt sein, da sie sowohl finanzielle als auch praktische Konsequenzen hat. Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis – was ist besser? Der Verbrauchsausweis gibt Auskunft über den tatsächlichen Energieverbrauch, während der Bedarfsausweis eine theoretische Berechnung darstellt. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Bedarfsausweis Pflicht bei bestimmten Gebäuden

Die Bedarfsausweis Pflicht besteht bei verschiedenen Gebäudetypen und -situationen. Besonders bei Gebäuden mit weniger als fünf Wohneinheiten, die vor dem 1. November 1977 errichtet wurden und nicht den Anforderungen der ersten Wärmeschutzverordnung entsprechen, ist ein Bedarfsausweis zwingend erforderlich. Auch bei Neubauten ist der Bedarfsausweis verpflichtend. Der Energieausweis beim Neubau basiert auf den Planungsdaten und wird bereits vor der Fertigstellung erstellt. Er ist Teil der Bauunterlagen und muss dem Bauantrag beigefügt werden. Wann ist ein Energieausweis in der Bedarfsvariante außerdem notwendig? Bei umfangreichen Sanierungen oder wenn keine vollständigen Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre vorliegen, kommt man um den Bedarfsausweis nicht herum. Der Bedarfsausweis bietet den Vorteil, dass er unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten ist und somit objektiver die energetische Qualität eines Gebäudes abbildet.

Baujahr und Bedeutung von 1977

Das Jahr 1977 spielt eine entscheidende Rolle in der Energieausweis-Welt. In diesem Jahr trat die erste Wärmeschutzverordnung von 1977 in Kraft, die Mindeststandards für den Wärmeschutz von Gebäuden festlegte. Für Gebäude, die vor 1977 errichtet wurden und nicht nachträglich energetisch saniert wurden, ist ein Bedarfsausweis Pflicht. Diese Regelung basiert auf der Annahme, dass ältere Gebäude ohne entsprechende Sanierung in der Regel schlechte energetische Eigenschaften aufweisen und daher einer genauen Betrachtung bedürfen. Wurde Ihr Haus nach 1977 gebaut oder entsprechend den Anforderungen der Wärmeschutzverordnung modernisiert? Dann haben Sie meist die freie Wahl zwischen Bedarfs- oder Verbrauchsausweis. In der Praxis wählen viele Eigentümer dann den günstigeren Verbrauchsausweis.

Faktoren, die die Energieausweis Kosten beeinflussen

Die Kosten für einen Energieausweis werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Neben der Art des Ausweises spielen auch die Gebäudeeigenschaften, vorhandene Unterlagen und der Ausstellungsweg eine wichtige Rolle bei der Preisgestaltung. Ich erinnere mich an einen Fall aus meiner Beratungspraxis: Ein Kunde war überrascht, dass der Energieausweis für sein kleines Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten doppelt so viel kostete wie für sein Einfamilienhaus nebenan. Die Anzahl der Wohneinheiten ist eben ein entscheidender Kostenfaktor!

Gebäudegröße und Anzahl der Wohneinheiten

Je größer das Gebäude und je mehr Wohneinheiten es umfasst, desto höher sind in der Regel die Kosten für den Energieausweis. Bei großen Wohngebäuden mit mehreren Wohneinheiten können Zusatzkosten von etwa 30-50€ pro Wohneinheit anfallen. Die Kosten hängen dabei vom erhöhten Aufwand ab. Mehr Wohneinheiten bedeuten mehr Daten, die erfasst und ausgewertet werden müssen. Ein Einfamilienhaus ist natürlich schneller bearbeitet als ein komplexes Mehrfamilienhaus mit unterschiedlichen Wohnungstypen. Bei Mehrfamilienhäusern werden die Kosten für den Energieausweis in der Regel auf die Eigentümergemeinschaft umgelegt. Pro Quadratmeter Wohnfläche fallen dann nur geringe Beträge an, was die Investition für den Einzelnen überschaubar macht.

Vorlage von Bauplänen und Sanierungsnachweisen

Die Verfügbarkeit von Dokumenten kann die Kosten erheblich beeinflussen. Wenn Baupläne, Sanierungsnachweise und andere relevante Unterlagen bereits vorliegen, spart das dem Energieberater Zeit – und Ihnen Geld. Für einen Bedarfsausweis benötigt der Aussteller detaillierte Informationen zur Gebäudehülle und Anlagentechnik. Wenn diese Daten nicht dokumentiert sind, muss der Energieberater sie vor Ort ermitteln. Das erhöht natürlich den Zeitaufwand und damit die Kosten für die Ausstellung eines Energieausweises. In meiner Praxis zeigt sich immer wieder: Gut organisierte Gebäudeunterlagen können die Kosten um bis zu 30% senken. Wer also seine Bauunterlagen sorgfältig aufbewahrt, wird bei der Erstellung eines Energieausweises finanziell belohnt.

Onlinebestellung vs. Vor-Ort-Begehung

Eine signifikante Kosteneinsparung kann durch die Wahl zwischen Online-Erstellung und persönlicher Begehung erreicht werden. Beim Verbrauchsausweis gibt es kaum Unterschiede, da er hauptsächlich auf den Verbrauchsdaten basiert. Beim Bedarfsausweis hingegen sind die Unterschiede erheblich:

AusstellungsartPreisbereichVor- und Nachteile
Online-Bedarfsausweis100-250€Günstiger, aber weniger genau
Bedarfsausweis mit Begehung300-600€Teurer, aber präziser und mit Beratung

Ein Bedarfsausweis online zu erstellen, kann die Kosten deutlich reduzieren. Allerdings erhält man bei einer Vor-Ort-Begehung oft wertvolle Zusatzinformationen und Sanierungstipps, die langfristig Energiekosten senken könnten. Energieausweis online erstellen lassen oder doch zum Experten vor Ort? Diese Frage sollte nicht nur anhand der Kosten entschieden werden. Die Qualität und Aussagekraft des Ausweises spielen eine ebenso wichtige Rolle, besonders wenn Sie Sanierungen planen oder den Wert Ihrer Immobilie steigern möchten.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen und zu welchem Preis?

Nicht jeder darf einen rechtsgültigen Energieausweis ausstellen. Das Gebäudeenergiegesetz legt fest, wer einen Energieausweis ausstellen darf. Zu den Ausstellungsberechtigten zählen beispielsweise:

  • Architekten
  • Bauingenieure
  • Energieberater
  • Schornsteinfeger
  • Heizungsbauer mit entsprechender Zusatzqualifikation

Die Kosten variieren je nach Ausstellungsberechtigtem. Während manche Anbieter mit Dumpingpreisen locken, sollte man skeptisch sein: Ein seriöser und qualitativ hochwertiger Energieausweis hat seinen Preis.

Energieausweis vom Schornsteinfeger

Der Energieausweis vom Schornsteinfeger ist eine beliebte Option, da viele Hausbesitzer bereits einen regelmäßigen Kontakt zu ihrem Schornsteinfeger pflegen. Schornsteinfeger dürfen sowohl Verbrauchs- als auch Bedarfsausweise ausstellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Schornsteinfeger kennen die Heizungsanlage des Gebäudes bereits und haben oft schon relevante Daten gesammelt. Dies kann den Prozess beschleunigen und die Kosten senken. Kostet der Energieausweis beim Schornsteinfeger weniger? Nicht unbedingt. Die Preise bewegen sich im branchenüblichen Rahmen: – Verbrauchsausweis: etwa 60-150€ – Bedarfsausweis: etwa 250-450€ Die genauen Kosten hängen von den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes ab. Ein Vorteil ist jedoch, dass der Schornsteinfeger das Gebäude oft schon kennt und dadurch Zeit bei der Datenerhebung sparen kann.

Energieausweis vom Energieberater

Der Energieberater ist ein Spezialist für Fragen rund um die Energieeffizienz von Gebäuden. Wer darf einen Energieausweis neben dem Schornsteinfeger noch ausstellen? Energieberater mit entsprechender Qualifikation sind ebenfalls berechtigt und bringen oft umfassendere Kenntnisse mit. Die Kosten für einen vom Energieberater ausgestellten Energieausweis liegen typischerweise etwas höher: – Verbrauchsausweis: etwa 80-200€ – Bedarfsausweis: etwa 300-600€ Der Vorteil eines Energieberaters liegt in seiner umfassenden Expertise. Er kann nicht nur den Energieausweis ausstellen, sondern auch wertvolle Tipps zur energetischen Sanierung geben. Der Stundensatz eines qualifizierten Energieberaters liegt bei etwa 88€, was die höheren Kosten erklärt. Mehr als nur die reine Ausstellung: Ein guter Energieberater bietet über den Energieausweis hinaus eine fundierte Beratung zu Sanierungsmöglichkeiten und Fördermitteln – ein Mehrwert, der die höheren Kosten oft rechtfertigt.

Energieausweis online beantragen: So geht’s

Die digitale Welt macht auch vor dem Energieausweis nicht Halt. Inzwischen bieten zahlreiche Anbieter die Möglichkeit, einen Energieausweis online zu beantragen. Dies ist oft schneller und kostengünstiger als der traditionelle Weg. Der Prozess ist meist unkompliziert: Man gibt die relevanten Daten in ein Online-Formular ein, lädt gegebenenfalls Dokumente hoch und erhält nach Prüfung und Bezahlung den fertigen Energieausweis – oft schon nach wenigen Tagen.

Energieausweis (Energiepass) online erstellen

Die Erstellung eines Energieausweis online, manchmal auch Energiepass genannt, funktioniert in wenigen Schritten:

  1. Anbieter auswählen (auf Seriosität und Ausstellungsberechtigung achten)
  2. Entscheiden zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis
  3. Erforderliche Daten eingeben
  4. Dokumente hochladen (z.B. Baupläne, Heizungsrechnungen)
  5. Bezahlen
  6. Energieausweis erhalten (digital oder per Post)

Bei einem Verbrauchsausweis benötigen Sie die Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre. Diese finden Sie auf Ihren Energie- und Heizkostenabrechnungen. Beim Bedarfsausweis online werden Sie nach baulichen Details wie Dämmung, Fenstern und Heizungsart gefragt. Wie gut ist ein online erstellter Energieausweis? Bei einem Verbrauchsausweis gibt es kaum Qualitätsunterschiede zur konventionellen Ausstellung. Bei Bedarfsausweisen kann die fehlende Vor-Ort-Begutachtung zu Ungenauigkeiten führen. Dennoch: Für viele Standardgebäude ist ein einfach online erstellter Energieausweis völlig ausreichend und spart erhebliche Kosten.

Energieausweis Pflicht bei Vermietung und Verkauf

Die Energieausweis Pflicht ist gesetzlich klar geregelt. Seit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) muss bei Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie ein gültiger Energieausweis vorgelegt werden. Diese Pflicht dient dem Verbraucherschutz und der Transparenz am Immobilienmarkt. Wird ein gültiger Energieausweis nicht vorgelegt, kann dies empfindliche Konsequenzen haben. Ein Bußgeld von bis zu 15.000€ droht bei Missachtung dieser Vorschrift. Daher sollten Immobilienbesitzer diese Pflicht ernst nehmen.

Energieausweispflicht beim Verkauf von Immobilien

Beim Verkauf einer Immobilie muss der Energieausweis bereits in der Immobilienanzeige erwähnt werden. Bestimmte Kennwerte wie die Energieeffizienzklasse und der Endenergieverbrauch bzw. -bedarf pro Quadratmeter müssen daringenthalten sein. Zudem gilt: Der Energieausweis muss den potenziellen Käufern spätestens bei der Besichtigung unaufgefordert vorgelegt werden. Nach dem Verkauf muss der Originalen-ergieausweis oder eine beglaubigte Kopie an den neuen Eigentümer übergeben werden. Was passiert, wenn man keinen Energieausweis vorlegt? Neben dem erwähnten Bußgeld können Käufer auch nachträglich Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn sich der energetische Zustand des Gebäudes als schlechter erweist als angenommen.

Energieausweispflicht bei Vermietung von Wohngebäuden

Ähnliche Regelungen gelten bei der Vermietung von Wohngebäuden. Auch hier müssen die energetischen Kennwerte bereits in der Immobilienanzeige genannt werden. Interessenten haben das Recht, den Energieausweis bei der Wohnungsbesichtigung einzusehen. Bei der Vermietung ist es besonders wichtig, dass der Energieausweis die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelt. Mieter können die Informationen nutzen, um ihre künftigen Energiekosten abzuschätzen. Ein Verbrauchsausweis gibt hier oft realistischere Anhaltspunkte als ein Bedarfsausweis. Die Gültigkeit des Energieausweises beträgt 10 Jahre. Nach Ablauf dieser Frist muss ein neuer Ausweis erstellt werden. Dies gilt auch, wenn die Immobilie während dieser Zeit nicht den Besitzer oder Mieter gewechselt hat.

Energieausweispflicht beim Neubau

Beim Neubau ist die Situation etwas anders gelagert. Hier ist der Energieausweis Teil des Bauantrags und der Bauunterlagen. Er basiert auf den Planungsdaten und wird bereits vor Baubeginn erstellt. Der Energieausweis beim Neubau ist immer ein Bedarfsausweis, da es noch keine Verbrauchsdaten gibt. Die Kosten für die Erstellung sind in der Regel in den gesamten Baukosten enthalten und werden nicht separat ausgewiesen. Mit der zunehmenden Verschärfung der energetischen Anforderungen an Neubauten gewinnt der Energieausweis immer mehr an Bedeutung. Er dokumentiert, dass das neue Gebäude die aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz erfüllt.

Gesetzliche Regelungen und steuerliche Aspekte der Energieausweis Kosten

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Energieausweise sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Dieses Gesetz regelt auch, wer einen Energieausweis ausstellen darf und welche Informationen darin enthalten sein müssen. Was viele nicht wissen: Die Kosten für einen Energieausweis können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich abgesetzt werden. Dies gilt besonders für Vermieter, die den Energieausweis als Werbungskosten geltend machen können.

Gebäudeenergiegesetz und Wärmeschutzverordnung

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat 2020 die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) abgelöst. Es fasst die wesentlichen Regelungen zur Energieeffizienz von Gebäuden zusammen. Die historische Wärmeschutzverordnung von 1977 war der erste gesetzliche Schritt zu mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich. Sie legte erstmals Mindestanforderungen an den Wärmeschutz fest. Heute ist sie vor allem als Stichtag für die Art des erforderlichen Energieausweises relevant. Im Laufe der Jahre wurden die Anforderungen immer weiter verschärft. Die aktuelle Gesetzgebung zielt darauf ab, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und so zum Klimaschutz beizutragen.

Neue Anforderungen seit 2020

Seit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes im November 2020 gibt es einige Neuerungen bei den Energieausweisen. Besonders die verpflichtende Angabe von CO2-Emissionen ist eine wichtige Ergänzung. Auch die Darstellung der Energieeffizienzklassen wurde überarbeitet, um mehr Transparenz zu schaffen. Die Skala reicht von A+ (sehr effizient) bis H (sehr ineffizient) und ermöglicht einen schnellen Vergleich verschiedener Gebäude. Für Neubauten gelten seit 2020 noch einmal verschärfte Anforderungen an die Energieeffizienz. Dies spiegelt sich auch in den Energieausweisen wider, die für Neubauten ausgestellt werden.

Steuerliche Absetzbarkeit der Kosten

Gute Nachrichten für Immobilienbesitzer: Die Kosten für den Energieausweis können steuerlich geltend gemacht werden. Für Vermieter sind sie als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung absetzbar. Auch bei selbstgenutzten Immobilien kann der Energieausweis unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich berücksichtigt werden, etwa wenn er im Rahmen einer energetischen Sanierung erstellt wird, die als Handwerkerleistung abgesetzt wird. Ein Tipp aus der Praxis: Bewahren Sie die Rechnung für den Energieausweis gut auf. So haben Sie im Falle einer Steuerprüfung alle notwendigen Belege zur Hand und können die Kosten problemlos absetzen.

Tipps zur Kosteneinsparung beim Energieausweis

Es gibt mehrere Möglichkeiten, bei den Kosten für einen Energieausweis zu sparen, ohne auf Qualität verzichten zu müssen. Mit ein paar klugen Entscheidungen können Sie bares Geld sparen. Eines vorweg: Finger weg von unseriösen Billigangeboten unter 50€. Diese erfüllen oft nicht die gesetzlichen Anforderungen oder enthalten fehlerhafte Angaben, was später teuer werden kann.

Angebote vergleichen und sparen

Wie bei vielen Dienstleistungen lohnt sich auch beim Energieausweis ein Preisvergleich. Holen Sie mehrere Angebote ein und achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Leistungsumfang. Online-Vergleichsportale können einen guten ersten Überblick bieten. Allerdings sollten Sie immer die Qualifikation des Anbieters prüfen. Nicht jeder, der einen Energieausweis anbietet, ist auch berechtigt, einen rechtsgültigen Energieausweis auszustellen. Ein weiterer Spartipp: Fragen Sie nach Paketpreisen, wenn Sie mehrere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Viele Energieberater bieten günstigere Konditionen, wenn Sie beispielsweise gleichzeitig eine Heizungsprüfung durchführen lassen.

Sammelaufträge für Mehrfamilienhäuser

Besitzen Sie mehrere Immobilien oder leben in einer Eigentümergemeinschaft? Dann lohnt es sich, Sammelaufträge zu vergeben. Viele Anbieter gewähren Rabatte, wenn mehrere Energieausweise gleichzeitig bestellt werden. Bei Mehrfamilienhäusern können die Kosten für den Energieausweis auf alle Eigentümer umgelegt werden. Dies reduziert die finanzielle Belastung für den Einzelnen erheblich. Auch Wohnungseigentümergemeinschaften profitieren von diesem Ansatz: Statt dass jeder Eigentümer einzeln einen Energieausweis für seine Wohnung bestellt, kann die Gemeinschaft einen gemeinsamen Ausweis für das gesamte Gebäude erstellen lassen.

Vermeidung unseriöser Billigangebote

Vorsicht ist geboten bei Angeboten, die deutlich unter dem Marktpreis liegen. Ein seriöser Energieausweis erfordert eine gewisse Arbeitszeit und Fachkenntnis, was sich im Preis widerspiegelt. Unseriöse Anbieter erstellen oft Energieausweise ohne ausreichende Datengrundlage. Dies kann später zu Problemen führen, wenn etwa Käufer oder Mieter entdecken, dass der tatsächliche Energieverbrauch deutlich vom ausgewiesenen abweicht. Ein Energieausweis für 30€? Da stimmt was nicht! Solche Lockangebote entpuppen sich oft als unvollständig oder fehlerhaft. Im schlimmsten Fall droht ein Bußgeld, wenn der Ausweis nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Übrigens: Ein qualitativ hochwertiger Energieausweis kann auch Vorteile bringen, die die Kosten mehr als ausgleichen. Er kann den Wert Ihrer Immobilie steigern oder als Grundlage für energetische Sanierungen dienen, die langfristig Energiekosten sparen.

Haben Sie alle gefunden, was Sie gesucht haben?

Super, haben Sie noch etwas zu ergänzen?

Was können wir noch verbessern? Helfen Sie uns Ihr Anliegen zu verstehen.

Das könnte Sie auch interessieren